Restaurierung

Wir richten für unsere Graphische Sammlung eine neue „Bleibe“ ein. Zwei historische Räume des Archivs, die zur ehemaligen Sommerprälatur des Stiftes gehören und im 17. und 18. Jh. vom Kammerdiener des Abtes genutzt wurden, werden die Graphische Sammlung aufnehmen. Von Interesse ist die Erhaltung des bedruckten Bodens im Aufenthaltsraum, der mit einem Kachelofen aus der Mitte des 20. Jhs. ausgestattet ist. So können historische Räume erhalten und revitalisiert werden.

  • Zeichnungen und Drucke von berühmten Künstlern, die eng mit der Geschichte des Stiftes und der Region verbunden sind oder ansonsten bedeutend sind
  • Wunderschöne Architekturzeichnungen und Drucke, die davon zeugen, dass im Stift reges Interesse am Thema Baukunst herrschte
  • Großartige Portraits> Religiösen Darstellungen> Bezaubernde Landschaftsbilder> Bedeutende Autographen

Die Techniken, mit denen die Kunstwerke hergestellt wurden, umfassen originale Bleistift- und Kohlezeichnungen (also Unikate), Aquarelle, Holzschnitte, Kupferstiche und Radierungen sowie Lithographien.

Aufarbeitung und Konservierung durch Studierende der Donau-Universität Krems
Leitung: Mag. Dr. Patricia Engel (hier in einem der vormaligen Depots der Graphiken)

  • Sondierung
  • Katalogisierung
  • Bestandserhaltung
Vier Studierende der Donau – Universität Krems, Frau Wiwik Sri Wulandari, Herr Warsono, Herr Indiria Maharsi und Frau Prima Dona Hapsari, begannen die Durchsicht und Katalogisierung der Graphiksammlung des Stiftes Heiligenkreuz unter der Leitung von Dr. Patricia Engel. Es geht darum ein Konservierungskonzept zu erarbeiten. Dieses beinhaltet konkrete Vorschläge für die fachgerechte Lagerung der wertvollen Blätter. Das besondere ist, dass diese Studierenden der Universität für Weiterbildung Krems, Lehrende in Indonesien sind, wo sie am berühmten Institut Seni Indonesia, Yogyakarta eine Restaurierungsfakultät aufbauen.
Als erster Schritt wurde ein Teil der Graphiksammlung exemplarisch nach Technik und Zustand systematisiert und ein Katalogisierungsstystem, welches auch die für die Konservierung bzw. Restaurierung relevanten Daten beinhaltet, erstellt. Ein Testlauf erlaubte die Evaluierung des Vorschlags. Das nun gefundene Konzept wird in den kommenden Monaten weiter angewendet. Ziel ist es die gesamte Sammlung wieder nutzbar zu machen. (10.02.2020)

Arbeitsprotokoll vom 10.2.2020 (englisch) und weitere Vorgehensweise

Zusammenfassung von Mag. Dr. Patricia Engel – Universität Krems/Donau

Um die Blätter in die Zukunft hinein zu retten,
benötigen sie sachgerechte Konservierung.

Es wurden drei besonders dringende Maßnahmenpakete festgelegt:

  1. Das Reinigung der Graphiken von Staub, Mikroorganismen, alten Selbstklebebändern
  2. Das Schließen großer Risse, Entsäuern brüchiger Blätter, Reduktion von Flecken und Begradigen von entstellenden Knicken
  3. Das Umlagern in säurefreie Mappen, Schachteln, Träger und das Passepartourieren wischempfindlicher Zeichnungen.

Nachdem die Graphiken durch diese konservatorischen Maßnahmen handhabbar gemacht sind, muss ein Katalog erstellt werden.


Kleine Papiergeschichte

Passend zur Aufarbeitung unserer graphischen Sammlung durch Fr. Mag. Dr. Patricia Engel sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass im Archiv des Stift Heiligenkreuz das älteste in Österreich hergestellte Blatt Papier aufbewahrt wird. Heute nimmt man an, dass das Papier aus einer Mühle geschöpft wurde, die von Jan der Turs von Rauhenegg um das Jahr 1321 in Leesdorf bei Baden gegründet wurde. Als Wasserzeichen wird eine Glocke verwendet. Dieses Signum schließt eine Verwechslung mit der damligen italienischen Importware aus. Dieser Hinweis wird von Dieter Freyer in seinem Artikel „Kleine Papiergeschichte, vom Papyrus zum Papier des 20.Jahrhunderts“ unter der Rubrik ‚Österreich‘ angeführt.

(vlg. http://papiergeschichte.freyerweb.at)