Wir richten für unsere Graphische Sammlung eine neue „Bleibe“ ein. Zwei historische Räume des Archivs, die zur ehemaligen Sommerprälatur des Stiftes gehören und im 17. und 18. Jh. vom Kammerdiener des Abtes genutzt wurden, werden die Graphische Sammlung aufnehmen. Von Interesse ist die Erhaltung des bedruckten Bodens im Aufenthaltsraum, der mit einem Kachelofen aus der Mitte des 20. Jhs. ausgestattet ist. So können historische Räume erhalten und revitalisiert werden.
Die Techniken, mit denen die Kunstwerke hergestellt wurden, umfassen originale Bleistift- und Kohlezeichnungen (also Unikate), Aquarelle, Holzschnitte, Kupferstiche und Radierungen sowie Lithographien.
Aufarbeitung und Konservierung durch Studierende der Donau-Universität Krems
Leitung: Mag. Dr. Patricia Engel (hier in einem der vormaligen Depots der Graphiken)
Zusammenfassung von Mag. Dr. Patricia Engel – Universität Krems/Donau
Um die Blätter in die Zukunft hinein zu retten,
benötigen sie sachgerechte Konservierung.
Es wurden drei besonders dringende Maßnahmenpakete festgelegt:
Nachdem die Graphiken durch diese konservatorischen Maßnahmen handhabbar gemacht sind, muss ein Katalog erstellt werden.
Kleine Papiergeschichte
Passend zur Aufarbeitung unserer graphischen Sammlung durch Fr. Mag. Dr. Patricia Engel sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass im Archiv des Stift Heiligenkreuz das älteste in Österreich hergestellte Blatt Papier aufbewahrt wird. Heute nimmt man an, dass das Papier aus einer Mühle geschöpft wurde, die von Jan der Turs von Rauhenegg um das Jahr 1321 in Leesdorf bei Baden gegründet wurde. Als Wasserzeichen wird eine Glocke verwendet. Dieses Signum schließt eine Verwechslung mit der damligen italienischen Importware aus. Dieser Hinweis wird von Dieter Freyer in seinem Artikel „Kleine Papiergeschichte, vom Papyrus zum Papier des 20.Jahrhunderts“ unter der Rubrik ‚Österreich‘ angeführt.