Ferdinand Rebay

Entwurf (Skizze) für ein Portrait Ferdinand Rebays
(Szkic do portretu Ferdinanda Rebaya) von
Luis Mantovani
in:
Polish magazine Sześć Strun Świata
(10/2023)


1. Internationaler Bewerb für Gitarre Solo und Kammermusik mit Gitarre
Ferdinand Rebay
österreichischer Komponist, Dirigent, Pianist und Pädagoge

Samstag, dem 9. September 2023
und
Sonntag, dem 10. September 2023
im Stift Heiligenkreuz

öffentliches Konzert
Sonntag, 10. September 2023′
16.00 Uhr
Kaisersaal


Luiz Mantovani
Ferdinand Rebay’s Solo Sonate in E Dur Nr. 2 für Gitarre


Ersteinspielung auf der Grundlage der Originalpartitur aus dem Nachlass von Ferdinand Rebay

(Musikarchiv Stift Heiligenkreuz)

Link zum Video

Link zum Trailer

Original auf Englisch, deutsche Untertitel vorhanden

Interview
mit Prälat Dr. Maximilian Heim OCist
Abt von Heiligenkreuz

Komplettlink


Ferdinand Rebay, Werke für Gitarre solo und für 2 Gitarren

Einspielungen von Gitarre-Werken von Rebay durch

Leopoldo Saracino und Enrico Maria Barbareschi

Leopoldo Saracino ist ein italienischer Gitarrist und Professor am „Conservatorio Luca Marenzio“ in Brescia (Italien)

„Ich finde diesen Komponisten sehr wichtig für die Gitarre-Literatur und denke, dass seine Werke viel mehr Verbreitung haben sollten.“ (Leopoldo Saracino)

7. Internationale Musikakademie Ferdinand Rebay
Stift Heiligenkreuz vom 01.09.-05.09.2021

Sonntag, dem 05.09.2021
Abschlußkonzert im Kaisersaal des Stiftes Heiligenkreuz
16.00 Uhr
Anmeldung erbeten

Alle zum jeweiligen Zeitpunkt am Veranstaltungsort geltenden Covid-19-Schutzmaßnahmen (3-G Regel) kommen zur Anwendung. 


Rebay – Gitarrenmusik
von Dr. Luiz Mantovani

„Das Musikarchiv des Stifts Heiligenkreuz beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Ferdinand Rebays Gitarrenmusik, eine unschätzbare Quelle für Gitarristen, die sich für die Musikpraxis interessieren, die im sogenannten „langen 19. Jahrhundert[1](1789-1914) im deutschsprachigen Raum entstand. Rebays Sonaten und Kammermusik sind einzigartig im Gitarrenrepertoire: wirklich anspruchsvolle Musik, die möglicherweise eine historische Lücke füllt. Sie lädt Gitarristen dazu ein, sich einer Tradition anzuschließen, zu der die Gitarre ursprünglich nicht gehörte. Darüber hinaus sind sie brillante Beispiele dafür, wie sich die Wiener Gitarrenszene ab den 1920er Jahren auf unabhängige und beispiellose Weise entwickelte.“
Dr. Luiz Mantovani  e.h.

Rebays Sonaten [Kammermusik – Hausmusik] sind einzigartig innerhalb des Repertoires für Gitarre. Es handelt sich um anspruchsvolle Musik, die Gitarristen dazu einlädt, eine Musiktradition kennenzulernen, die ursprünglich nicht für Gitarre gedacht war.

[1] Unter dem langen 19. Jahrhundert versteht man nach Eric Hobsbawm die Phase von 1789 bis 1914. In der Französischen Revolution hatte das Bürgertum die Vorherrschaft des Adels durchbrochen. Das Ende des langen 19. Jahrhunderts ergibt sich durch die politischen Umbrüche im Gefolge des Ersten Weltkriegs, die sich in einer Demokratisierung oder Popularisierung niederschlugen.


Ute Jung-Kaiser (Hrsg.); Annette Simonis (Hrsg.)

Erich Wolfgang Korngold, „der kleine Mozart“
Das Frühwerk eines Genies zwischen Tradition und Fortschritt.

2017, XIII/211 S., mit zahlreichen Abb. und Notenbeispielen, Paperback
Reihe: Wegzeichen Musik, 12   ISBN: 978-3-487-15651-4
Lieferbar!
58,00 EUR (Preis inkl. Umsatzsteuer zzgl. Versandkosten


TUDublin Harp&Guitar

Die Präsentation der online Vorlesung von Luiz Mantovani mit dem Thema „Ferdinand Rebay“ in der Serie ‚aCupOfTeaTogether‘ vom 12. Mai 2020 kann man auf youtube hören und sehen > https://youtu.be/b_B4fUlfA6s


Wederentdeckung in Vorarlberg – Schriftsteller Hans Eschelbach

In Vorarlberg wird derzeit durch den pensionierten Pädagogen, Organisten und Chorleiter Albert Summer, er wohnt in Muntlix und stammt aus Fraxern im Vorarlberger Vorderland, Heimatforschung betrieben. Im Zuge seiner Recherchen ist er auf den früher sehr bekannten Schriftsteller Hans Eschelbach (Bonn) gestoßen. Durch seinen Vorarlberger Freund Josef Bitsche fand Hans Eschelbach mit seiner Frau Toni Eyck 1941 in Fraxern Zuflucht vor den Bombenangriffen auf die deutschen Städte. Von 1946 bis zu seinem Tod 1948 lebten sie in Götzis. Dort haben die beiden ein Ehrengrab erhalten, das von der Marktgemeinde Götzis liebevoll gepflegt wird.
Albert Summer hat über das Musikarchiv Heiligenkreuz eine Vertonung von Eschelbachs Gedicht „Im Maien“ von Ferdinand Rebay gefunden. Summers Forschung geht weiter.

Textdichter Hans Eschelbach
Komponist Ferdinand Rebay

Vertonte Texte von Hans Eschelbach
Bestand der ÖNB


 

rebay-foto

Lebenslauf und Werke

Der österreichische Komponist Ferdinand Rebay (1880-1953) schuf seine Werke in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine vielzähligen Kompositionen haben es verdient, einer größeren Allgemeinheit bekannt gemacht zu werden.

Herkunft

Pognana am Lago di Como ist als Stammsitz der Familie Rebay dokumentiert. Ab dem 15. Jahrhundert begannen die Mitglieder der Familie nach Deutschland, Österreich, später Frankreich, Ungarn, wie auch nach Argentinien und den USA zu emigrieren. Im Laufe Familiengeschichte gab es verschiedene Persönlichkeiten und Lebensumstände. Herausragende Mitglieder der Familie sind z. B. Alessandro De Rossi y Rebay – (* Como 1847 – + Buenos Aires 1897). Er emigrierte in jungen Jahren nach Südamerika, schloss sich der Truppe Garibaldis an und nahm am Tripel-Allianz-Krieg teil. Hilla Rebay von Ehrenwiesen – war ausgebildete Malerin (1890 – 1967). Um 1928 lernte sie in New York Solomon Guggenheim kennen. Sie überzeugte den Mäzen, moderne Kunst zu sammeln.
Der österreichische Adelsstand „von Ehrenwiesen“ wird am 26.06.1789 in Wien für Joseph Rebay, Großhändler in Günzburg, Sohn von Giovanni Angelo Rebay (1724-1756)  Großkaufmann in Como, verliehen.
Antonio Maria Agostina, der Großvater des Komponisten, ist in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach Brünn gekommen und ist in der Folge dort geblieben. Ferdinand Wilhelm Rebay, der Vater des Komponisten, ist nach Österreich übersiedelt und hat sich in Wien beheimatet. Er besaß ein Musikgeschäft und war Partner von Anton Robitschek im Verlag Rebay&Robitschek in Wien.

Ferdinand Friederich Wilhelm Rebay, Junior, wurde in Wien am 11.06.1880 geboren. Seine Mutter, Theresia Friedl, war Pianistin, Schülerin von Anton Bruckner.

Ausbildung

1890 wurde der 10-jährige Bub in das Sängerknabenkonvikt des Stiftes Heiligenkreuz geschickt, wo er eine vierjährige Ausbildung in Musik und Gesang erhält. In Heiligenkreuz bekam er durch den Zisterzienserpater Stephan Pfeiffer OCist und den Stiftsorganisten Prof. Hans Fink eine gründliche musikalische Ausbildung und Erziehung. Danach absolvierte er die „Kunstgewerbeschule des Museums für Kunst und Industrie“ in Wien. Gleichzeitig setzte er seinen Musikunterricht bei Joseph J. von Wöss (1897-1899) und Eusebius Mandyczewski (1899-1901) fort.

Von 1901 bis 1904 studierte er am „Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde“ in Wien Komposition bei Prof. Robert Fuchs und Klavier bei Prof. Josef Hofmann. Robert Fuchs (1847-1927) war damals als Komponist von Brahms sehr geschätzt und gefördert. Zu seinen Kompositions-Studenten zählten auch: Gustav Mahler, Hugo Wolf, Jan Sibelius, Richard Strauß, Alexander von Zemlinsky, Franz Schmidt, Franz Schreker, Erich Korngold u.a. Während der Studienzeit wurden seine hervorragenden Leistungen mit der Verleihung der „Silbernen Gesellschaftsmedaille“, dem „Brahms – Premium“ und dem „Zusner-Preis“ anerkannt. Im Jahr 1904 beendete Rebay sein Studium mit Auszeichnung für das Werk „Erlkönig“ für großes Orchester. Prof. Robert Fuchs bezeichnete dieses Werk als die beste Diplomarbeit in seiner 29- jährigen Unterrichtszeit.

Musiker

Im selben Jahr wurde Rebay Chordirektor des Wiener Chorvereines (1904- 1920). Später (1915 bis 1920) übernahm er die gleiche Position (Chormeister) beim Wiener Schubertbund. Er hatte eine sehr aktive Tätigkeit sowohl als Dirigent beider Chöre als auch als Orchesterdirigent. Zudem hat er auch viele Werke für diese Chöre komponiert. Außerdem hat Rebay viele berühmte KonzertsängerInnen (KS Sophie Capek, KS Hans Duhan, Hilde Gold-Hönig, Lisa Hardegg, Hermine Kittel, Rudolf Hille, Georg Maikl, usw.) in zahlreichen Liederabenden im Festsaal des Hauses der Industrie, im Wiener Konzerthaus und im großen Musikvereinssaal am Klavier begleitet. Bei diesen Konzerten wurden auch einige seiner Lieder uraufgeführt. Es wurden Konzerte nur mit Werken von Rebay gegeben. So zum Beispiel am 2. 12. 1917 und am 10.03.1918. Bei diesen Liederabenden wurden aussschließlich Lieder von Rebay aufgeführt (am 9.03.1919 – Rebay-Abend, am 26.04.1920 – Liederabend mit KS S. Capek; am 13.11.1921 – Rebay-Kompositionsabend, am 24.01.1928-Rebay-Liederabend mit KS Duhan, am 12.03.1931- mit KS Sophie Capek- Angermayer; am 29.04.1942 und 24.02.1943– Rebay-Liederabende mit KS Hans Duhan usw.).

Am 9.02.1907 heiratete er Frau Michaela Waldmann – Städtische Volksschullehrerin in Wien. Der Sohn Alfred ist am 11.12.1908 geboren. Alfred besuchte gegen den Willen seiner Eltern die Kunstgewerbeschule und wurde Portraitmaler und Graphiker.

Professor

Am 21.05.1920 wurde Rebay als Professor für Klavier an der „Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst“ in Wien berufen, wo er auch in den künstlerischen Beirat aufgenommen wurde. Außerdem war er Professor für Didaktik des Klavierspiels am „Musikpädagogischen Seminar“ in Wien (1929 -1938) und Fachprüfer für Klavier bei den Musik-Staatsprüfungen. Zu seinen Schülern zählten: Dr. Hans Sittner – ab 1949 bis 1971- Präsident der Wiener Staatsakademie für Musik; KS Prof. Hans Duhan (1890-1971) (bis 1940 Mitglied der Wiener Staatsoper; Duhan ist besonders als Mozartinterpret bekannt; später ist er auch Lied- und Oratoriensänger, dann Regisseur und ab 1932 Professor an der Wiener Musikakademie); Prof. Dr. Josef Dichler (1912-1993) Professor für Klavier an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien; 1970 war er zusammen mit seiner Frau Grete Dichler Mitbegründer des Vereins „Wiener Musikseminar“; Prof. Herbert Seiter (1921-1996), Pianist, Komponist, Leiter des Wiener Rundfunkorchesters; Prof. Karl Pilß (1902-1979)- Pianist, Dirigent und Komponist, Assistent des Chordirektors und Solo-Korrepetitor an der Wiener Staatsoper. Prof. Pilß unterrichtete Klavier und Musiktheorie (1960–68) an der Akademie (Hochschule) für Musik und darstellende Kunst in Wien. 1934–66 arbeitete er als Studienleiter bei den Salzburger Festspielen, wo er die Möglichkeit hatte mit berühmten Dirigenten wie Arturo Toscanini, Bruno WalterHans Knappertsbusch, Wilhelm Furtwängler, Karl Böhm, und Herbert von Karajan zusammen zu arbeiten und mit Prof. Gottfried von Freiberg (1908-1962) – seit 1928 Mitglied der Wiener Philharmoniker. Prof. Freiberg war Solist der Uraufführung des zweiten Hornkonzertes von Richard Strauss in Salzburg am 11. August 1943 unter der Leitung von Dr. Karl Böhm; Alfred Gronemann (1870-1935), Irene Schneidmann –Nugent (1923-2010) – Klavierprofessorin in USA u.a.m.

Werke

Nach den ersten Erfolgen als Komponist, noch während der Studienzeit, hat Rebay weiterhin sehr aktiv komponiert. Er schrieb zwei Opern, eine Operette, eine Symphonie, Oratorien, Messen, ein Klavierkonzert (später Klavier-Sinfonie genannt), viele Chorwerke, Kammermusikwerke für verschiedene Instrumentalensembles, Werke für Klavier und ‚Klavier zu vier Händen‘, Sololieder mit Klavier- oder Gitarrenbegleitung (nach Texten verschiedener Dichter, sowie auch nach eigenen Texten), Kinderlieder mit Klavier- und Gitarrenbegleitung.
Es ist allerdings bemerkenswert, wie viele Stücke er für die Gitarre komponierte. Durch den Einfluss seines Freundes Jacobus Ortner, Professor für Gitarre an der Musikhochschule, begann sich Rebay für die Gitarre zu interessieren. Durch seine Nichte, die Konzertgitarristin Gerta Hammerschmied (1906-1985) eine Schülerin Ortners, wurde sein Interesse an der Gitarre gefördert. Rebay widmete ihr eine große Anzahl seiner Gitarrenwerke. Es gibt Werke für Solo-Gitarre und Gitarren- Kammermusik in verschiedensten Besetzungen, Gitarrenwerke für 2 bis 7 Spieler, und Unterrichtsstücke für Anfänger, Sololieder, Kinderlieder und Chorlieder mit Gitarrenbegleitung.

Anlässlich seines 70. Geburtstages, wurde „eine kleine musikalische Feier“ am 24.06.1950 um 16.30 Uhr in der Staatsakademie für Musik mit den Werken von Rebay unter der Leitung des Präsidenten der Akademie veranstaltet. Lehrer und Studierende waren eingeladen. Gratulationen und Ehrungen bekam er vom Bürgermeister der Stadt Wien, Dr. Theodor Körner, vom damaligen Unterrichtsminister Dr. Felix Hurdes, Kulturamt der Stadt Wien, vom Präsidenten der Staatsakademie für Musik Dr. Hans Sittner. In der Dominikaner Kirche in Wien wurde eine seiner Messen aufgeführt. Am 23.06. bekommt er anlässlich der Vollendung seines 70. Lebensjahres vom Bundesministerium für Unterricht in Anerkennung seiner künstlerischen Leistungen als Komponist und Lehrer eine Ehrengabe in der Höhe von 1000 Österreichischen Schilling. Ferdinand Rebay starb in Wien am 6.11.1953. Nach seinem Tod, bleibt sein Name durch die zahlreichen Klavierauszüge, die er für den Verlag Schott in Deutschland gemacht hat, einigermaßen bekannt (die Opern von Korngold: „Die tote Stadt“, „Violanta“, “Der Ring des Polykrates;, sowie auch Opern von Zemlinski, Schrecker „Der ferne Klang“). Heute ist der Name Rebay in einigen Ländern (Schweiz, Spanien, Italien, Österreich,USA u.a.) wieder ein Begriff. Durch seine Gitarrenwerke, die teilweise in gedruckter Form, oder auf CD aufgenommen und von GitarrenlehrerInnen unterrichtet und auf Konzertpodien gespielt werden, ist der Bekanntheitsgrad im Steigen begriffen.

Die Mehrzahl der Werke Rebays (als Manuskripte) befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek und im Musikarchiv des Stiftes Heiligenkreuz, wo seit Jahren eine große Menge von Werken unentdeckt im Musikarchiv lagerten. Es sind insgesamt um die 756 Werke die verzeichnet werden konnten: es sind über 170 Gitarrenwerke, 80 Kammermusikwerke mit Gitarre, mehr als 100 Chorwerke, über 300 Solo-Lieder mit Klavier- und Gitarrenbegleitung (nach den Texten von: H. Löns, R. Burns, C. Busse, G. Falke, C. Flaischlen, O. Kernstock, J.W. Goethe, Chr. Morgenstern usw.), wie auch 24 Lieder nach eigene Texten, über 50 Klavierwerke (2-und 4-händig), 2 Opern – „Die Sintflut“ und „ Astrid“, Symphonie, Klavierkonzert (später Klavier-Symphonie genannt), Ouvertüre, und Messen. Besonders fruchtbare Jahre sind für ihn das Jahr1937 (37 Lieder und 8 andere Werke), die Jahre 1939 (76 Lieder und 35 andere Kompositionen), 1944 (33 Lieder und 9 andere Werke), 1953 (21 Lieder).

Im Rebay-Archiv Heiligenkreuz befinden sich auch Briefe und Postkarten, die Ferdinand Rebay Verwandten und Freunden geschrieben hat.

Es existieren einige Bleistiftzeichnungen von Rebay – ein Bildnis der Großmutter Theresia Friede (1895), Bildnis von Nikolaus Dumba (1896), die sich in der Nationalbibliothek befinden. In der Musikabteilung der Österreichischen Nationalbibliothek sind auch Musikwerke zu finden, die in Heiligenkreuz fehlen: das Oratorium „Geburt Jesu“, ein Requiem, viele Kantaten (Jubel-, Weihnachts-, Oster-, Pfingst-, Karfreitags-, Todesfest-Kantate), Messen, 1 Operette „Die Filmbaronin“, Kammerwerke für Gitarre mit 2 bis 7 Spielern …

Rebay hat Klavierauszüge für die berühmten Farinelli-Arien im Buch „Die Gesangkunst der Kastraten“ geschrieben. Dieses Buch ist in der Bibliothek der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und in der Universitätsbibliothek Wien zu finden. Ein großer Teil seiner Chorwerke wurde im Archiv des Wiener Schubertbundes aufbewahrt. Im Jahr 2015 wurden vom Wiener Schubertbund die im dortigen Archiv aufbewahrten Maunskripte ins Stift Heiligenkreuz gebracht. Auch diese Werke sind katalogiesiert. Ein kleiner Teil des Schaffens Rebays ist bei der Familie Peter Rebay geblieben. Ein anderer Teil befindet sich in der Bibliothek in Brünn. Höchstwahrscheinlich gibt es auch einige Werke, die sich in Privatbesitz (in USA und Europa) oder auch in anderen Institutionen befinden.

Rebays Kompositionsstil kann auf jeden Fall als spätromantisch bezeichnet werden. Er kannte die Exponenten der 2. Wiener Schule und pflegte enge Beziehungen zu diesen Komponisten. Rebay blieb, bei all seiner Verbundenheit mit den zeitgenössischen Musikströmungen, der romantisch-neoklassischen Tradition treu.  In vielen Kammermusikwerken verwendet Rebay die klassische Sonatenform, sowie auch Barockformen wie die Suite, die Serenade und besonders die Variationen. Wie Brahms entlehnte und bearbeitete Ferdinand Rebay auch gerne Melodien aus Volksliedern. So nahm er auch Anleihen an der irischen, dänischen, schwedischen, spanischen, alt französischen Folklore.

Veröffentlichungen

Zu Rebays Lebzeiten wurden einige seiner Gitarren- und Chorwerke bei den Wiener Verlagen: V. Hladky, Fr. Hawlik, Fr. Rörich vorm. F. Wessely, „Musikalische Flugblätter des Wiener Tonkünstler-Vereines“, und natürlich bei Rebay & Robitscheck, wie auch bei – D. Rahter-Verlag, Leipzig und Mignon-Verlag – Berlin u. Wien, herausgegeben. Später bringt auch Universal Edition Lieder nach Gedichten von H. Löns heraus.
Dank der Bemühungen der Editions Philomèle und des Herrn Professor Johann Gaitsch sind heute einige Werke herausgegeben und gelangen wieder in die Öffentlichkeit:
Zehn kleine Lieder ohne Worte für Gitarre solo – PE 2004,
Drei kleine Vortragsstücke für Klarinette und Gitarre (Präludium, Villanelle, Walzer-Rondo) – PE 2006
Sonate für Violine und Gitarre Nr.1 in e-Moll – PE 2009
Vier Stücke für Violine und Gitarre (Zwei Lieder ohne Worte, Walzer u. Bolero)- PE 2011
Sonate für Oboe und Gitarre Nr. 1 in e-Moll – PE 2022
Variationen über Schuberts „Heidenröslein“ für Violine und Gitarre – PE 2023
Sonatine für Klarinette und Gitarre in B-Dur – PE 2025
Sechs kleine Variationen über Schuberts Wiegenlied und Sechs kleine Variationen über Beethovens Lied „Das Blümlein Wunderhold“ für Gitarre Solo – PE 2028
Sonate für Flöte und Gitarre Nr. 1 in E-Dur – PE 2029
Sonate für Violine und Gitarre Nr.2 in c-Moll – PE 2032
Sonate für Flöte und Gitarre Nr.2 in D-Dur – PE 2034
Sonate für Bratsche und Gitarre in d-Moll – PE 2035
Sonate für Klarinette und Gitarre in d-Moll – PE 2036

Beim spanischen Verlag Eudora sind Werke von Rebay durch Herrn Gustavo Noque herausgegeben worden:
3 Balladen für 4 Gitarren,
2 Tanzweisen für Violoncello und Gitarre,
5 kleine Variationen über das alte Weihnachts-Kinderlied “Ihr Kindlein kommet“, für Gitarre (alle in 2013).
Im Oktober 2014 hat Herr Noque alle Solo Sonaten für Gitarre herausgegeben.

Es existieren eine Menge von CDs mit Musik von F. Rebay:

  1. Gitarrensonaten von Rebay, gespielt von Matteo Mela und Lorenzo Michelli – CD Stradivarius STR33859 (2010), Rec. Turin, Italy
  2. Sämtliche Werke für Klarinette und Gitarre – Luigi Magistrelli und Massimo Laura, „Brillant Classics“ 94172 (2011)
  3. Quartett für Gitarre, Flöte und Streicher – Gonzalo Noque-Gitarre, Alicia Fernandez-Cueva –Flöte, Raul Galindo-Violine, Pedro Michel Tores-Viola u. Jacobo Villalba-Violoncello, „Brillant Classics“ 9250 (2011)
  4. Sonaten für Flöte und Gitarre- Maria Jose Belotto und G. Noque, „Brillant Classics“- 9291 (2012)
  5. „Der kleine Rosengarten“ (Lieder für Gesang und Gitarre) –Maximilian Kiener und Gonzalo Noque
  6. Musik für Oboe und Gitarre – Maria Pilar Sanchez, Oboe, Gonzalo Noque, Gitarre- „Naxos“ 9.70073
  7. Musik für Blasinstrumente und Gitarre – Sara Ligas – Flöte, Fabio Rizzi-Oboe, Rosa Franciamore – Klarinette u. Bassethorn, Fabio Fontana – Horn, Luca Barchi – Fagott, Omar Fassa u. Christian El Khouri – Gitarre „Various Artists” (2015) Sheva Collection (8033776711179)
  8. Sonate für Violin/Viola und Gitarre – Jose Manuel Alvarez (violin) Joaquin Riquelme (viola) Jose Manuel Alvarez (violin) Pedro Mateo Gonzalez (guitar) “Eudora Records” EUD 1501 (SACD)

Es ist mir ein Anliegen, mich beim hochwürdigsten Herrn Prälat Dr. Maximilian Heim OCist, Abt von Heiligenkreuz und beim Leiter des Musikarchivs Pater MMag. Roman Nägele OCist für die Möglichkeit zu bedanken, diese musikalischen Schätze zu sichten und die Musik wieder zugänglich zu machen.
Der Zuhörer wird erkennen, wie schön diese Musik ist und wie sie das Herz erreichen kann!

Dann bedanke ich mich bei Herrn Peter Rebay, der seine Zusage gegeben hat, dass alle Werke Rebays in Heiligenkreuz bleiben können und für die interessierten Musiker und Musikwissenschaftler zur Verfügung stehen können.

Danke an meine Kollegen und Freunde und für die Bereitschaft, diese Musik für das Publikum hörbar und somit erlebbar zu machen. Wir planen und führen Konzerte und Meisterkurse durch, um den jungen Musikerinnen und Musikern diese Musik nahe bringen zu können.

Dr. Maria Chervenlieva – Gelew
Musikwissenschaftlerin, Pianistin

Stift Heiligenkreuz, 11. Mai 2016

 


 Werkverzeichnis

Hier können Sie das von Fr. Dr. Maria Gelew erstellte Werkverzeichnis einsehen

RISM

Weiterführende Links – Luiz Mantovani – Selected Resources


Hörbeispiele

Hier können Sie sich einen Eindruck von der Musik von Ferdinand Rebay verschaffen
Es handelt sich um Musikaufnahmen aus dem in unserem Musikarchiv verwahrten Nachlaß


Weblinks 

Hier finden Sie weiterführende Informationen und Hörbeispiele

Luiz Mantovani

https://www.youtube